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Nierensteine (Nephrolithiasis oder Urolithiasis genannt) sind harte Ablagerungen aus Mineralien und Salzen, die sich in Ihren Nieren bilden.
Ernährung, Übergewicht, einige Erkrankungen und bestimmte Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente gehören zu den vielen Ursachen für Nierensteine. Nierensteine können jeden Teil der Harnwege betreffen – von Niere über Harnleiter bis hin zur Blase.
Ein Nierenstein verursacht normalerweise keine Symptome, bis er sich in Ihrer Niere bewegt und in die Harnleiter gelangt – die Röhren, die die Nieren und die Blase verbinden. Wenn er sich in den Harnleitern festsetzt, kann er den Urinfluss aus der Niere blockieren und zu einer Nierenkolik führen, die sehr schmerzhaft sein kann. Oft sind die Schmerzen so stark, dass Sie nicht stillsitzen oder eine bequeme Position finden können.
Typische Symptome einer Kolik sind: starke, dumpf-stechende Schmerzen in der Flanke und im Rücken oder unterhalb der Rippen, die in den Unterbauch und die Leistengegend ausstrahlen können. Typischerweise kommen die Schmerzen in Wellen und können in ihrer Intensität schwanken. Zusätzlich können Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen, ein ständiger Harndrang oder Blut im Urin auftreten. Nierenkoliken sind auch oft mit Übelkeit und Erbrechen verbunden.
Fieber und Schüttelfrost können auftreten, wenn eine Harnwegsinfektion vorliegt.
Nierensteine haben oft keine eindeutige Ursache, obwohl mehrere Faktoren das Risiko erhöhen können. Nierensteine bilden sich, wenn der Harn mehr kristallbildende Substanzen wie Kalzium, Phosphat, Oxalat oder Harnsäure enthält, als die Flüssigkeit in Ihrem Urin verdünnen kann.
Wenn Sie nicht jeden Tag genug Wasser trinken (mindestens 1,5 Liter) kann das Ihr Risiko für Nierensteine erhöhen.
Die Bildung von Nierensteinen ist auch bei Übergewicht, Zuckerkrankheit (Diabetes) und reduzierter körperlicher Bewegung gehäuft, somit ist Nephrolithiasis auch eine Wohlstandserkrankung.
Das lebenslange Risiko an Nierensteinen zu erkranken beträgt 10 bis 15%. Nach erstmaligem Auftreten von Steinen, ist das Risiko für eine neuerliche Erkrankung innerhalb von 10 Jahren 50%.
Männer sind häufiger betroffen als Frauen und es gibt eine familiäre Veranlagung, Steine zu bilden. Wenn jemand in Ihrer Familie Nierensteine hatte, entwickeln Sie auch eher Steine.
Die häufigsten Nierensteine sind Calciumsteine, meist in Form von Calciumoxalat. Oxalat ist eine Substanz, die täglich von Ihrer Leber gebildet oder mit der Nahrung aufgenommen wird. Bestimmte Obst- und Gemüsesorten (Spinat, Rhabarber, Heidelbeeren) sowie Nüsse und dunkle Schokolade haben einen hohen Oxalatgehalt. Ernährungsbedingte Faktoren, hohe Vitamin-D-Dosen, Magenbypass-Operationen, entzündliche Darmerkrankungen (z.B. Morbus Crohn) und verschiedene Stoffwechselstörungen können die Konzentration von Calcium oder Oxalat im Urin erhöhen.
Calciumsteine können auch in Form von Calciumphosphat auftreten. Diese Art von Stein tritt häufiger bei Stoffwechselerkrankungen wie der renalen tubulären Azidose auf.
Struvitsteine (Infektsteine) bilden sich als Reaktion auf eine Harnwegsinfektion. Diese Steine können sehr schnell wachsen und ziemlich groß werden.
Harnsäuresteine können sich bei Menschen bilden, die aufgrund von chronischem Durchfall oder Störungen der Nahrungsmittelaufnahme zu viel Flüssigkeit verlieren, bei einer proteinreichen Ernährung (Bodybuilder) und bei Menschen mit Diabetes oder Übergewicht.
Cystinsteine bilden sich bei Menschen mit einer Erbkrankheit namens Cystinurie, die dazu führt, dass die Nieren zu viel einer bestimmten Aminosäure ausscheiden.
Die erste Untersuchung, die Ihr Urologe bei Verdacht auf Steine in Niere oder Harnleiter durchführt, ist ein Ultraschall von Niere und Blase, kombiniert mit einer Untersuchung des Urins auf Blut oder Entzündung.
Ein weiteres wichtiges Diagnoseverfahren ist die Computertomographie (CT), die heute ohne Kontrastmittel und mit geringer Strahlenbelastung durchgeführt wird.
Bei häufig wiederkehrenden Steinen wird oft der Harn für 24 Stunden gesammelt, um die Ausscheidung bestimmter Stoffe zu kontrollieren. Bluttests helfen die Nierenfunktion einzuschätzen und bestimmte Hormone und Elektrolyte, die in der Steinentstehung eine Rolle spielen, zu bestimmen.
Lesen Sie mehr über die Behandlungsmöglichkeiten von Steinen hier.
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